Camps

In unseren Camps, machen wir erlebbar, was wir für ursprünglich Menschlich halten: das gemeinschaftliche Leben in der Natur mit dem Schwerpunkt auf der Gewaltfreien Kommunikation. Wir etablieren eine Haltung die auf dem “geben aus vollem Herzen” beruht.

Termine kommen.

Hier beispielhaft ein Rückblick aufs Mehr-Liebe Herbstcamp

„Wir gehen mit dem was kommt!“ dieser Satz hilft mir häufig bei Herausforderungen im Leben. Ich hörte ihn das erste Mal in der Wildnischule Teutoburger Wald und seither begleitet er mich und fand auch im Herbstcamp regelmäßig seine Anwendung.

Wir starteten mit Hagel beim Jurten-Aufbau am Donnerstag und erholten uns bei goldenstem Oktoberwetter am Anreisetag.

Helfer erkrankten, vergessene Heringe wurden mit Löffeln ersetzt. Erkrankte Kinder, Teilnehmer reisten später an und andere früher ab.  

Es ging weiter mit Regen und Windstärke 8 in der Nacht und einem daraus resultierenden Frühstück im Seminarhaus am Samstag-Morgen. Ich habe selten so viel Freude über die Anwesenheit von Zimt erlebt. Glückliche Gesichter um einen prasselnden Ofen, eine kleine Runde Meditation und Yoga von Teilnehmenden.

Der Sturm verzog sich schnell, die Sonne kam raus, bevor wieder Regen einsetzte. Kinder und Erwachsene konnten den Regen vergessen beim wilden Fangen/Verstecken im Wald, im Shadowing fanden wir in einen gemeinsamen Flow. So gab es erste Male für Jung und Alt gleichermaßen.

Die Schuhe und Socken trockneten am Lagerfeuer während wir Barfuß durch den Matsch tanzten. Es gab wenige Konflikte zu begleiten, dafür sehr viel Fürsorge und Wertschätzung untereinander.

Mir flackern Bilder auf von Teamern und Kindern die sich beim Singen tief und verliebt in die Augen sahen oder eine eingemummelte 5jährige auf meinem Schoß in der Morgenrunde. Nass geregnete Kuckucke die juchzend einen Hang runter rennen. Ein Kleinkind auf meinem Rücken und eine tief berührte Mutter. Zwei Wildlinge die mutig im Seminarhaus Gurken holen.  Eine Mutter die mir Wortlos ein Glas Wasser vor die Nase stellt, weil ich erwähnte, das ich in der Beschäftigung vergesse zu trinken. Kinder die am Feuer das Brot toasten überwachen. Ein Tragling schlafend in der Schubkarre am Abendlichen Feuer. Ein Kind das Abendessen ans Zelt von Kopfschmerzgeplagten Eltern liefert. Ein Vater in tiefer Bewunderung für eine Alleinreisende Mutter mit 2 Kindern in der Morgenrunde. Ein guter Geist der Gruppe der sagt, das Liebe ja tendenziell mehr wird, wenn man sie teilt – das konnte man deutlich spüren an diesem Wochenende.

Ein Vortrag der Kinder am Whiteboard über das perfekte Stockbrot steht noch aus. Darauf freue ich mich im Sommer. Es wurden tolle Spielideen im Wald entwickelt, die ich mir aufschreibe, um sie auch an anderer Stelle Anwendung finden zu lassen. Es gab trotz der Menge kleiner Kinder die Gelegenheit für kleine Impulse, Spaziergänge zu zweit, Gesprächsrunden und ein inspiriertes zusammenfinden bei kleinen Wildnis-Werkel-Projekten am Lagerfeuer. Ein 10 Jähriger füllte die fehlende Helferstelle im Team und beeindruckte uns mit seinem Mut und seiner Beharrlichkeit in der Gruppe durch die Tagesstruktur zu führen.

Unter uns Teamern gab es viel Blödeleien und Lachanfälle in der spätabendlichen Küche.

Wir nehmen uns nicht so ernst, vor allem wollen wir hier Mensch sein. Gern währen viele noch länger geblieben, die bereicherten glücklichen Gesichter in der Abschlussrunde machen es mir immer noch ganz warm in meinem Herz.

Zu Jeder Zeit bestand die Möglichkeit auf Schlafen im Seminarraum, doch niemand schien das zu brauchen oder zu wollen. Das hinterließ uns Teamer sehr beeindruckt, hatten wir doch auch Teilnehmende komplett ohne Camp-Erfahrung dabei.

Ich bin unendlich dankbar, für jede einzelne Herausforderung an diesem sehr abenteuerlichen Wochenende. Sie führten wohl intensiver als sonst, zu einem Gefühl der Verbundenheit untereinander.

Was hier zwischenmenschlich entstehen konnte, in einer so kurzen Zeit, hinterlässt mich sehr beeindruckt und erfüllt.

Danke dafür, an alle die hier mit wirkten!

Jenni Klein